Ähnliche Störungen, die mit Aphasie verwandt sind

Sprechapraxie

Bei einer Sprechapraxie gelingt es den Betroffenen nicht mehr, Laute und Lautfolgen flüssig zu sprechen. Das Sprechen erfolgt stockend und ist für die Betroffenen sehr mühsam. Ähnliche Laute werden miteinander verwechselt und geraten beim Sprechen durcheinander. Es sind Suchbewegungen der Zunge und Lippen zu beobachten. Bei einer reinen Sprechapraxie sind Sprachverständnis, Lesen und Schreiben vollständig erhalten. Häufig tritt eine Sprechapraxie in Kombination mit einer Aphasie auf, wodurch die therapeutische Intervention erheblich erschwert wird.

Dysarthrophonie / Dysarthrie

Die Dysarthrophonie ist eine Sprechstörung, bei der die Sprechweise der Betroffenen verwaschen und undeutlich klingt oder verlangsamt gesprochen wird. Häufig klingt die Stimme rauh, heiser oder belegt.

Dysphagie

Die Dysphagie ist eine Störung in der Nahrungsaufnahme, da Kau- und Schluckvorgang nicht mehr automatisch erfolgen. Hierbei verschlucken sich die Betroffenen häufig, was besonders bei bettlägerigen Personen zu Lungenentzündungen führen kann.

Alexie / Dyslexie

Nicht mehr richtig lesen zu können, wird als Alexie oder Dyslexie bezeichnet. Dies kann entweder in Kombination mit einer Aphasie auftreten (siehe hier) oder als reine Lesestörung (Reine Alexie).

Reine Alexie

Bei einer reinen Alexie zeigen die Betroffenen gute oder normale sprachliche Fähigkeiten, nur das Lesen bereitet ihnen große Probleme. Auch Wörter und Sätze, die die Patienten selbst geschrieben haben, können nur mit Mühe gelesen werden. Häufig erschließen sich die Betroffenen die Wörter Buchstabe für Buchstabe, indem sie die Konturen auf dem Papier nachfahren. Wenn die Buchstaben korrekt identifiziert und zusammengesetzt wurden, erkennen die Patienten das Wort und wissen auch, was es bedeutet. Werden Wörter vom Therapeuten laut buchstabiert oder dem Patienten in den Handteller geschrieben, erkennen die Betroffenen das Wort ebenfalls. Es wird angenommen, dass die Patienten die geschriebenen Buchstaben und Wörter graphisch nicht richtig verarbeiten können. Häufig besteht eine Blickfeldeinschränkung nach rechts, und das Benennen von gesehenen Objekten, Bildern und Farben ist ebenfalls gestört.

Agraphie / Dysgraphie

Nicht mehr richtig schreiben zu können, wird als Agraphie oder Dysgraphie bezeichnet (siehe hier).

Fremdsprachen-Akzent-Syndrom (engl., foreign accent syndrome)

Manche (Aphasie-) Patienten weisen beim Sprechen einen Akzent auf, der an einen anderen Dialekt oder eine andere Sprache erinnert, der aber vor der Hirnschädigung nicht wahrzunehmen war. Es wird angenommen, dass bei diesen Patienten die muttersprachlichen Muster für einzelne Laute und Lautgruppen gestört oder verändert sind.

Patienten mit Läsionen der rechten Hirnhälfte

Diese Patienten zeigen meist keine typische Aphasie und weisen gute Leistungen in herkömmlichen Sprachtests auf. Trotzdem kommt es manchmal zu deutlichen Kommunikationsstörungen. Ein wesentliches Problem der Betroffenen ist es, sich auf den Gesprächspartner einzustellen und sich zu überlegen, wieviel Information gegeben werden muss, um den Inhalt verständlich zu übermitteln. An einigen Stellen werden notwendige Vorinformationen nicht mitgeteilt, an anderen Stellen schweifen die Patienten sehr weit ab. Das Sprechen erfolgt bei manchen Patienten zu leise, bei anderen zu laut, zu schnell, zu undeutlich, monoton, ohne oder mit zu intensivem Blickkontakt. Bisweilen treten leichte Wortfindungsstörungen auf, die Wortwahl ist nicht immer exakt oder die Satzbildung erfolgt nicht normgerecht.

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